Eichsfeldgemeinde Küllstedt

Aus der Geschichte des Dorfes

Früher war das Dorf von vielen kleinen und großen Seen umgeben.
Die Seen hießen : Luhnsee, Hainsee, kleiner See, Altmannsee, Krummersee.
Zwischen Küllstedt und Wachstedt befand sich noch ein See, der über 30 Morgen groß war. Nur in äußerst trockenen Jahren konnte das Schilf auf diesem See geerntet werden. Von diesen Seen scheint Küllstedt auch seinen Namen erhalten zu haben : denn " Kull " bedeutet eine stehende oder Insee.

 

   

 

Kurze Chronik von Küllstedt

1171

Küllstedt wird das erste Mal urkundlich erwähnt (Cullestede).

1191 Erste Erwähnung eines Priesters in Küllstedt (Franco sacerdos de Cullestede).
1346 Ein gewaltiges Erdbeben erschüttert Thüringen, das Eichsfeld und Küllstedt.
1358 Erstes Einwohner- und Güterverzeichnis vom Ort.
1525 Küllstedter nehmen am Bauernkrieg teil.
1631 Der 30 Jährige Krieg geht auch an Küllstedt nicht vorbei, schwedische Weimarsche Truppen zerstören den Ort fast völlig.
1675 In Küllstedt werden 485 Einwohner gezählt.
1682

Pest in Küllstedt (Gelöbnis zur jährlichen Wallfahrt nach Walldürn).

1683

Erste Wallfahrt zum Heiligen Blut nach Walldürn unter Teilnahme von 193 Personen aus 22 Orten des Eichsfeldes.

1700

Einführung der Weberei, Beginn der Textilindustrie

1720/24

Neubau der Kirche auf dem ehemaligen Tastunger Hof, Vorgängerbau stand auch da (erste Kirche im Ort stand dort wo jetzt Bäckerei Bachmann ist).

1722 Küllstedt hat 934 Einwohner.
1738

Der erste erwähnte Lehrer in Küllstedt, Andreas Adam, starb, seine „Schule“ stand vor der Pfarrei auf dem Kirchhof.

1771/72 Große Hungersnot, 40 Einwohner sterben.
1784

Guss der so genannten großen Glocke vor dem Madeberge.

1803 Mit dem Jahre 1803 kam Küllstedt durch den „Reichsdeputationshauptschluß“ unter die Herrschaft Preußens.
1809 Das Gemeindebackhaus wird gebaut.
1812 Gründung des Küllstedter Schützenvereins (Bürgerwehr).
1850 Cholera ausgebrochen, 116 Sterbefälle eingetragen.
1852 Friedhof wird an die Mühlhäuserstraße verlegt.
1856 Eine Windmühle wird erbaut, 1903 stillgelegt und 1911 abgerissen.
1857 Neubau einer Schule (an der Straße).
1860

Am 01.Juli erhält Küllstedt eine Poststelle.

1881 Bau der Schule in der Kirchgasse.
1872 2299 Einwohner zählt Küllstedt.
1880

Küllstedt erhält Eisenbahnanschluss an die Kanonenbahn und einen Bahnhof.

1891 Kaisermanöver Wilhelm der 2. kommt nach Mühlhausen.
1896

Wurde in Küllstedt von Fritz Hoks eine Apotheke errichtet.

1903 Die Preußische Regierung genehmigt die Errichtung eines Krankenhauses mit Kinderbewahrschule und einer Haushaltsschule.
1904 Am 14.Mai erfolgt die Errichtung der Schwesternstation unter Leitung der Schwester Pelagia. Zuerst sind es vier Schwestern, im Herbst kommt noch eine Schwester hinzu.
1905

Küllstedt erhält Telefonanschluß und Bau des Postamtes.

1910/11 Planung und Bau der Wasserleitung, am 06.11.1911 erstmals Wasser aus der Leitung.
1911

Küllstedt wird voll Elektrifiziert.

1911/12 Bau der neuen Schule an der Neuen Straße.
1914 Januar 1914 -
Die hiesige Schützengesellschaft ist beim Amtsgericht Dingelstädt in das Vereinsregister unter der Nr. 2 eingetragen worden.
Herrn Kaufmann Karl Kurt Müller wurde ein Klemmbügel zum Erhalten der Bügelfalten in den Beinkleidern gesetzlich geschützt.
4. August 1914 - die europäischen Hauptmächte befinden sich gegeneinander im Krieg. Beginn des 1. Weltkrieges.
1915/17 Das hiesige Schwesternhaus wird in ein Reservelazarett umgebaut, leitender Arzt: Sanitätsrat Dr. Kellner.
1918 Ende Oktober trat eine Grippeepidemie auf, die 14 Opfer forderte, darunter drei Kinder einer Familie.
11. November 1918 Waffenstillstand, Ende des ersten Weltkrieges.
95. Küllstedter sterben im Kampf, in Lazaretten oder in Gefangenschaft.
1808000 Deutsche fallen in diesem Krieg.
1924 14. Oktober 200 Jahre Kirmes in Küllstedt.
1929

Am 17.07.1929 Beginn des Krankenhausneubaues.

1930/31 Am 09.12.1931 erfolgt die feierliche Einweihung der neuen Kirche.
1932 Küllstedt hat 2239 Einwohner.
1933/44 Am 1. September 1939 beginnt der 2. Weltkrieg, über120 Gefallene und Vermisste in Küllstedt.
1945 1. August 1945, die sowjetische Besatzungsmacht erschießt 7 Küllstedter.
1954

Küllstedt hat 2047 Einwohner.

1959

Gründung der LPG „Eichsfelder Höhe“ am 12. März 1959.

1966 19.07.1966, eine Windhose fegt über Küllstedt hinweg und zerstört den Kirchturm und 230 Häuser.
1972 Küllstedt feiert die 800. Jahrfeier mit einer Festwoche.
20. Dezember, Einweihung der neuen Leichenhalle.
Küllstedt zählt 1733 Einwohner.
1974 Bau des neuen Spritzenhauses.
1975

Die Pfarrkirche wird Innen neu gestrichen.

1976

Eröffnung des ländlichen Einkaufzentrums.
Der erste Wohnblock am Wiesenstein wird übergeben.

1978 Eröffnung einer BHG Verkaufsstelle an der Hauptstraße.
1982

Übergabe der neuen Schule in der Poststraße am 1.September.

1983 Eine Altstoff - Erfassungsstelle wird eröffnet.
1987 Küllstedt feiert 175 Jahre Schützenfest in einer Festwoche.
1989

Am 25. Oktober erhält die Küllstedter Schule den Namen
„Dr. Sigmund Jähn Schule“ (war der erste Deutsche im Weltall).
Am 09. November wird die Grenze geöffnet.

1990

01.07.1990 - Tag der Währungsunion
Genau 45 Jahre nach den schrecklichen Ereignissen des 1. August 1945 in Küllstedt wurden die sieben Toten auf dem Küllstedter Friedhof in einem Gemeinschaftsgrab beigesetzt.
10.09.1990 - Einrichtung einer Rettungsstelle mit Stationierung eines Rettungswagens im Küllstedter Krankenhaus
03.10.1990 - Wiedervereinigung Deutschlands

1991 22.02..1991 - Gründung der Verwaltungsgemeinschaft Westerwald - Obereichsfeld
1992 02.05.1992 - Grundsteinlegung zum neuen Gemeindehaus "Don Bosco"
1994

Einweihung des Don Bosco Hauses am 23. April 1994.

1996 Errichtung eines Gedenksteins für die Opfer des 1. August 1945
2004

100 Jahre Vinzentinerinnen in Küllstedt, am 1.und 2. Mai Jubiläumsveranstaltung.
100 Jahre Kindergarten unter Leitung der Vinzentinerinnen.
Dankesfeier mit Festumzug am 27.06.2004.

2006 Feuerwehrhauseinweihung am 14.05.2006
2012

200 Jahre Schützenvereinigung in Küllstedt 1812 - 2012

2013 Kirchturmsanierung